Du planst gerade deinen ersten Boulder-Ausflug zu uns oder hast gerade mit dem Bouldern angefangen? Hier erfährst Du alles, was es über den Einstieg in den Klettersport zu wissen gibt.
Die passende Boulderausrüstung
Bouldern ist eine sehr minimalistische Sportart, für die Du – insbesondere in der Halle – nicht viel Ausrüstung für deinen Einstieg benötigst.
- Boulderschuhe/Kletterschuhe: Ein echtes Must-have beim Bouldern sind Kletterschuhe. Diese kannst Du ganz bequem und unkompliziert bei uns ausleihen. Den perfekten Kletterschuh für deinen Fuß erwirbst Du in unserem Boulder-Shop – eine umfangreiche Beratung ist dabei selbstverständlich inklusive. Wichtig: Der Schuh sollte eng sitzen, aber keinesfalls Schmerzen bereiten.
- Chalk, Chalkbag oder Liquid Chalk: Damit Du beim Bouldern möglichst guten Grip hast, solltest Du immer etwas Chalk zur Hand haben. Das Magnesiumpulver wird zum Trocknen der Hände eingesetzt und gehört bei den meisten Kletterern zur Grundausrüstung. Aufbewahrt wird das Pulver in einem Chalkbag. Chalk und Chalkbag kannst Du entweder bei uns ausleihen oder in unserem Shop erwerben. Alternativ findest Du bei uns flüssiges Chalk, das in Alkohol gelöst ist. Nachdem Du es auf Deinen Händen verrieben hast, verdampft der Alkohol und deine Hände sind besonders trocken.
- Bürste: Eine Griffbürste kann sehr gute Dienste leisten, wenn man dreckigen Griffen wieder etwas mehr Grip verleihen will. Wir stellen Dir Bürsten frei zur Verfügung – deine eigene Bürste bekommst Du selbstverständlich in unserem Shop.
Klettertechnik: Das A und O beim Bouldern
Wer nur mit seinen Muckis bouldert, nimmt sich die Möglichkeit, Boulder mit der richtigen Technik effektiv und elegant zu lösen. Dann wird es ab einem gewissen Leistungslevel recht schwer sich zu verbessern.
Bouldern erfordert oft mehr Denkleistung als Kraft. Klar sind gut trainierte Muskeln beim Bouldern ein sehr wichtiger Faktor, mindestens genauso wichtig sind aber auch Balance, Körpergefühl und Beweglichkeit. Bouldern heißt komplexe Bewegungsabläufe zu „lesen“ und diese dann mit der entsprechenden Klettertechnik möglichst kraftsparend zu klettern. Wer als Anfänger schon die richtigen Bewegungsmuster erlernt und diese schnell erkennt, hat sehr große Vorteile gegenüber reinen “Kraft-Kletterern”.
Erst denken, dann Klettern: Finde den richtigen Bewegungsablauf
Bouldern ist ein Denksport: Es gibt Boulder, die sehr leicht und auf den ersten Blick verständlich sind. Viele Boulderrouten hinterlassen jedoch auf den ersten Blick ein großes Fragezeichen auf der Stirn des Betrachters. Man sieht zwar gute Griffe, aber der Weg zum Top-Griff erscheint wie ein Rätsel. Wenn Du so einen Boulder gefunden hast, bist Du genau da, wo Du als Anfänger sein solltest, wenn Du Dich verbessern willst.
Zum Ziel kommst Du, indem Du nach dem „Trial and Error“-Prinzip in den Boulder einsteigst. Probiere jede nur erdenkliche Variante, um die Route zu überlisten. Du kannst auch erfahrene Boulderer beobachten oder fragen, wie sie dein Boulderproblem lösen und dir dabei etwas abschauen. Oft genügt schon ein kleiner Tipp und Du löst dein Boulderproblem im Handumdrehen.
Immer mit der Ruhe..
Geduld ist auch beim Bouldern die Mutter allen Erfolgs. Viele Boulder können nur durch wiederholtes Ausprobieren erlernt werden. Leistungsdruck führt häufig nur zu Frustration. Das Tüfteln am Boulder ist Teil des Prozesses und macht in der Gruppe oft um so mehr Spaß. Beim gemeinsamen Klettern lernst Du besonders viel, da man sich hier gegenseitig unterstützen und Griffe voneinander abschauen kann.
Schwing die Hüfte: Mit effizienter Klettertechnik zum Ziel
Die angestrebte Körperposition lässt sich meist nicht ausschließlich durch das Ziehen mit den Armen erreichen, sondern vor allem durch den Einsatz der Hüfte! Mit deiner Hüfte kontrollierst Du deinen Körperschwerpunkt und der ist oft entscheidend, wenn es darum geht einen Boulder zu schaffen. Häufig hilft es Dir, deine Hüfte nahe an der Wand zu halten – sowohl im Überhang als auch in einer angelehnten Wand. Durch Drehung oder Schwungholen aus der Hüfte kannst Du viele Bewegungen in eine bestimmte Richtung lenken und dadurch kraftsparender klettern.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Hüfte nicht flexibel genug ist, empfehlen wir Dir unser Yoga Kurse.
Eine weitere Grundregel beim Klettern und Bouldern ist, die Arme lang zu lassen. So sparst Du jede Menge Kraft und schaffst auch lange Routen ohne dabei schlapp zu machen.
Lass Dich durch erfahrene Boulderer motivieren
Du tüftelst seit Stunden an einem Boulderproblem und zack – ein erfahrenerer Boulderer kommt um die Ecke und erklimmt die Route ganz entspannt ohne Schwierigkeiten. Sei nicht frustriert – Übung macht den Meister! Wenn jemand dein Projekt vor Dir klettert, sieh es als Chance etwas dazu zu lernen. Oft ist schon die kleinste Veränderung in deinem Bewegungsablauf entscheidend, um das Problem zu lösen. Also schau Dir so viel wie möglich ab. Analysiere die Unterschiede zwischen deinen Bewegungen und denen eines erfahrenen Boulderers und setze diese selbst um!
Die Wand ist das beste Training
Als Anfänger benötigst Du in der Regel kein zusätzliches Krafttraining. Das Halten von Griffen trainierst Du am effektivsten durch das Bouldern selbst. Wenn Dir die Kraft fehlt, um einen bestimmten Boulder zu klettern, sieh diesen als Projekt an. Indem Du ihn immer wieder und wieder kletterst, trainierst Du genau jene Muskeln, die Du für dein Boulderproblem benötigst.
Aber Vorsicht! Je kleiner die Griffe, umso größer das Verletzungsrisiko! Achte immer darauf, deine Muskeln nicht zu sehr zu überanstrengen. Sobald Du merkst, dass sich dein Muskel verkrampft und hart wird, solltest Du eine Pause einlegen.
Pass auf dich und deine Mitboulderer auf!
Die wichtigsten Regeln für eine angemessene Sicherheit beim Bouldern sind die folgenden:
- Sturzraum freihalten! Achte darauf, was über Dir passiert! Halte dich nicht unter den Wänden auf, wenn gerade jemand klettert. Schmerzhafte Kollisionen lassen sich so vermeiden.
- Abspringen oder abklettern? Bei hohen Bouldern empfiehlt es sich, zuerst einige Griffe abzuklettern, bevor Du auf die Matte springst. An allen Wänden findest Du graue “Down-Climb” Griffe, die Du bequem zum Abklettern benutzen kannst.
- Schau nach unten, bevor Du springst! Wirf einen Blick auf die Matte, bevor du springst und gehe sicher, dass deine Landezone frei ist.
- Kinder beaufsichtigen und auf Kinder achten! Sei besonders achtsam, wenn sich in der Halle Kinder aufhalten – diese vergessen oft die Gefahr von oben. Zum Toben und Spielen gibt es einen eigens eingerichteten Kinderbereich.